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Wie weiter mit dem gemeinsamen Zuhause?

Seit über einem Jahr kämpft der Verein »Karlstraße Neunundzwanzig e.V.« um die Zukunft der Wohngemeinschaft. Nachdem das Haus an einen neuen Eigentümer verkauft wurde, ein Kaufversuch seitens der Bewohnerinnen und Bewohner scheiterte und sogar Kündigungen ausgesprochen wurden, kam es am vergangenen Freitag am Landgericht Cottbus nun zu einer Güteverhandlung.
Kundgebung auf dem Altmarkt für den Erhalt der K29. Foto: Verein K29

Kundgebung auf dem Altmarkt für den Erhalt der K29. Foto: Verein K29

Der Verein Karlstraße 29 (K29) und der neue Eigentümer des Hauses streben nun einen Vergleich an. »Wir freuen uns, dass wir ein paar Schritte aufeinander zugehen konnten«, sagt Evita Klinke, vom Verein K29. Für die Bewohnerinnen und Bewohner bedeuten die außergerichtlichen Vergleichsverhandlungen mit dem neuen Eigentümer jetzt erst einmal die Vertagung der endgültigen Entscheidung. Vorrangig soll es dabei um einen möglichen Mietvertrag gehen. Sollten sich innerhalb der nächsten Wochen beide Parteien nicht einigen können, dann wird am 31. Juli die Güteverhandlung vor Gericht fortgesetzt, bzw. wird direkt in einen Zivilprozess übergehen. »Die ursprüngliche Ausgangssituation war, dass wir gekündigt worden sind und eine Räumungsklage gegen uns erhoben wurde. Das Gericht hat nun gesagt, es solle doch angestrebt werden, eine gütliche Einigung zwischen den Parteien zu bewegen. Sollte dies jedoch scheitern, wird eben über diese Räumungsklage vor Gericht verhandelt«, berichtet Samuel Paripovic, von K29. Ein Angebot seitens des Eigentümers liege zwischenzeitlich zwar schon vor, aber damit sei der Verein final noch nicht zufrieden. Begleitet wurde der Prozess von zwei Kundgebungen, an denen bis zu 90 Menschen teilnahmen. Ab 9 Uhr wurde zum gemeinsamen Frühstück auf dem Altmarkt in Cottbus geladen. Hier wurde ein »Wohnzimmer« eingerichtet als Symbol dafür, dass alle in der Wohngemeinschaft willkommen sind. Begleitet wurde die Versammlung durch eine Kunstaktion, bei der die Teilnehmenden selbst Häuser gestalten konnten, um auf die Notwendigkeit von Wohnraum für Menschen aufmerksam zu machen. INFO: Die Wohngemeinschaft in der Karlstraße 29 entstand in den 1990er Jahren durch ein BTU-Projekt. Die Menschen, die hier leben, organisieren gemeinsam in diesem Haus Kultur- und Infoveranstaltungen, wie auch das jährliche Karlstraßenfest. Ebenso hat im Haus bereits ein Uni-Seminar stattgefunden.


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