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Lokal produzieren, regional kooperieren - 8.Geschmacksmesse im Gut Neu Sacro

Neu Sacro. Mit der Geschmacksmesse versteht sich das Gut Neu Sacro vordergründig als Vermarkter regionaler Produkte.

Fleisch und Wurst von Rindern der Bauern AG Neißetal waren Favoriten auf der Geschmacksmesse in Neu Sacro.

Fleisch und Wurst von Rindern der Bauern AG Neißetal waren Favoriten auf der Geschmacksmesse in Neu Sacro.

Bild: Tudyka.PR

»Dazu suchen wir gezielt Anbieter, die besondere Produkte herstellen, aber oft nicht die Möglichkeiten haben, diese umfassend zu vermarkten«, erklärt Bernd Starick. Er sieht in den Kleinproduzenten nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Verbündete. Die Messe bietet ihnen die Gelegenheit, ihre Erzeugnisse direkt zu verkaufen oder durch Verkostungen auf sich aufmerksam zu machen. Gleichzeitig dient die Veranstaltung als Plattform für den persönlichen Austausch und die Anbahnung von Kooperationen. Ein Beispiel: Der Käse, der aus der Milch der Bauern AG hergestellt wird, entsteht in einer regionalen Käserei. Zu dieser Zusammenarbeit musste man sich jedoch erst einmal kennenlernen.

Doch die Geschmacksmesse ist nicht das einzige Projekt, mit dem Bernd Starick über den Tellerrand des landwirtschaftlichen Alltags hinausblickt. Er engagiert sich auch im Bundesprogramm Lusitza (sorb. Lausitz) Trans Connect (LuTraCo). Dieses Programm unterstützt den Strukturwandel in der Lausitz, einer ehemaligen Braunkohleregion, indem es nachhaltige Produkt- und Verfahrenslösungen fördert. Ziel ist es, Kreislaufprozesse in der Landwirtschaft, Gewässerbewirtschaftung und Ernährungswirtschaft zu stärken. Dabei spielen Netzwerke wie Agri Energy oder Food Systems eine zentrale Rolle.

Prof. Michael Groß, dessen Unternehmen T+I Consult das Programm LuTraCo umsetzt und ebenfalls auf der Geschmacksmesse vertreten war, erklärt: »Wir zeigen auf, wie eine erfolgreiche Produktion und Wirtschaft auch unter den Herausforderungen des Strukturwandels möglich ist. Unser Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Betreuung von Unternehmernetzwerken. Netzwerke bieten die Chance, sich auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Eine Modellregion Lausitz kann nur funktionieren, wenn bereits an der Basis modellhaft gearbeitet wird.«

Bernd Starick bestätigt das aus eigener Erfahrung: »Agri Energy ermöglicht uns, kontinuierlich nach vorne zu blicken. Die Welt verändert sich - das Klima, die Ernährungsgewohnheiten. Wir prüfen, wie wir uns erfolgreich anpassen können und suchen nach neuen Geschäftsfeldern.« Innerhalb des Netzwerks kommt er mit nationalen und internationalen Partnern zusammen, die tragfähige Lösungen für den Agrarsektor entwickeln. Dabei geht es um Themen wie Wasserversorgung, Nährstoffmanagement, Seuchenschutz, Infrastruktur oder Energieversorgung - alles Aspekte, mit denen er sich tagtäglich auseinandersetzt.

Ein weiterer Vorteil der Netzwerkarbeit: »Es ergeben sich oft neue Wege zu passenden Förderprogrammen«, so Starick. Der Landwirt ist überzeugt, dass Kooperation und Innovation essenzielle Bausteine für eine nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft sind.


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