Handwerk - Handel - Heiligtümer - eine Zeitreise ins slawische Mittelalter
Männer, Frauen und Kinder in einfachen Leinen- und Wollkleidern und Handwerker, die aus einer längst vergangenen Zeit zu kommen scheinen, haben ihr Zeltlager aufgeschlagen. Im Schatten der Grubenhäuser im Freilichtmuseum »Stary lud« kochen Frauen am offenen Feuer Essen. Sie zeigen das Spinnen mit der Handspindel, das Färben von Wolle mit Naturpflanzen und das Weben. Männer bearbeiten Steine und schnitzen aus Holz Gebrauchsgegenstände wie kleine Schalen oder Löffel. Auch bei der Schmuckherstellung kann man den Handwerkern über die Schulter schauen. Bei all dem können sich die Besucher davon überzeugen, wie viel Wissen und Fingerfertigkeit unsere Vorfahren dabei benötigten. Über 30 Handwerker werden den Gästen die mittelalterlichen Lebensrealitäten näherbringen.
Friedlich war die Zeit im 10./11. Jahrhundert leider nicht, und so gehörten Krieger als Schutz zum normalen Leben. Welche Kraft Schwert, Axt und Speer entwickeln, und welche Kampftechniken genutzt wurden, kann man bei kleinen Schaukämpfen erleben. Welche Besonderheiten die Bekleidung aufwies, woran man Slawe, Ottone oder Wikinger erkennt und welchen gesellschaftlichen Stand er besaß, das wird in einer historischen Modenschau erklärt. Kettenhemd, Gugel (ist keine Internetsuchmaschine) und ein paar Beinkleider, so könnten die Erklärungen zur damaligen Bekleidung heißen.
Ein besonderer Höhepunkt wird der Bau eines Rennofens zur Eisenverhüttung sein. Dieser wird am Samstag in Betrieb genommen. So kann anschaulich an beiden Tagen dargestellt werden, wie Raseneisenerz nach diesem alten Verfahren verhüttet wird. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 5,50 Euro und für Kinder 3 Euro.