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C. M. Schwab

Der Wandel ist auch ein kultureller

Cottbus. In der Lausitz startete jetzt ein neues EU-Projekt für die Kultur- und Kreativwirtschaft.
Die Außensanierung des Schlosses im Pückler-Park Branitz wurde 2021 mit Grafik-Planen des Cottbuser Künstlers Hans Scheuerecker kreativ verdeckt. Eine Symbiose aus Kunst, Denkmalschutz und Bauwirtschaft. Ein neues EU-Programm greift solche Themen auf.

Die Außensanierung des Schlosses im Pückler-Park Branitz wurde 2021 mit Grafik-Planen des Cottbuser Künstlers Hans Scheuerecker kreativ verdeckt. Eine Symbiose aus Kunst, Denkmalschutz und Bauwirtschaft. Ein neues EU-Programm greift solche Themen auf.

Bild: Tudyka

In Cottbus wurde vor über 100 Vertretern der Lausitzer Kultur- und Kreativwirtschaft eine neue, branchenbezogene europäische Förderkulisse, das EIT Culture & Creativity (Europäisches Innovations- und Technologieinstitut, Kultur & Kreativität) vorgestellt. Es handelt sich hierbei um ein europäisches Netzwerk mit besonderen wirtschaftlichen Chancen für Kultur- und Kreativunternehmen.

Über Ausschreibungen sollen in den kommenden Jahren innovative Hochschulprogramme, Projekte, Produkte, Verfahren und Unternehmensgründungen im Kultur- und Kreativbereich in Europa unterstützt werden. Mehr als 250 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung.

 

Kultur fördert die Akzeptanz des Wandels

Die Auftaktveranstaltung wurde durch den brandenburgischen EU-Abgeordneten Dr. Christian Ehler (CDU) eröffnet. Ihm ist maßgeblich zu verdanken, dass der deutschlandweite Projektstart in der Lausitz stattfindet: »In Zeiten des Strukturwandels, wo neue Technologien zur Anwendung kommen oder Fragen stehen, wie der Klimawandel unsere Gesellschaft verändert, spielt das Thema Kreativität eine riesige Rolle. Denn nötige Lebensveränderungen kann man den Menschen nicht einfach so überstülpen. Kultur kann dazu beitragen, dass eine Transformation, die auch den Alltag erfasst, besser akzeptiert wird. Zudem konkurrieren die Regionen europaweit miteinander. Fachkräfte, die sich neu orientieren wollen, suchen sich Arbeitsplätze in Regionen, die auch über ein gutes kulturelles Umfeld verfügen. Außerdem ist die Lausitz noch immer von einer Bergmannstradition geprägt. Durch den Strukturwandel entwickeln sich neue Traditionen. Somit ist der Wandel auch ein kultureller. Das muss kreativwirtschaftlich begleitet werden.«

 

Kein typisches Förderprogramm

Bernd Fesel präsentierte mit Dr. Ehler gemeinsam das Projekt. Er ist Initiator dieses Programms und leitet die dafür zuständige Innovationsagentur für die Kreativwirtschaft: »Dieses Projekt ist kein typisches Förderprogramm; es endet nicht«, macht er deutlich. Das EIT ist stattdessen eine europaweit tätige Firma mit sechs regionalen Zentren, in welche sich nun auch die Lausitz einreiht.

Die Frage steht: »Welchen Beitrag können die Kultur-Branchen leisten, damit unsere Welt digitaler, nachhaltiger und sozialer wird?« Das EIT investiert in die Schaffung neuer Produkte, Service, Firmen wie auch Bildung und Weiterbildung. »Wir beteiligen uns, betreuen Firmen, Organisationen, Unis, Studenten, Jungunternehmen über Jahre, bis sie erfolgreich sind. Wir wollen Realisierung sehen.« Damit wird ein unternehmerischer Ansatz verfolgt, der für EU-Programme ungewöhnlich scheint.

Die Ausschreibungen sind hierbei so ausgelegt, dass sich auch kleine Firmen und Einzelunternehmen leichter als sonst bewerben können.

 

Die BTU als Partner vor Ort

Mit der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) fand das EIT-Projekt eine passende Einrichtung, die als Partner vor Ort unterstützen kann. Prof. Christiane Hipp wird hierbei federführend sein: »Wir sind gerne Partner bei Projektanträgen und Kontaktstelle zwischen der regionalen Kreativbranche und dem europäischen Netzwerk. Wir bündeln Akteure und Interessen und begleiten bis zur Antragsstellung.«

Gastgeber war mit der Lausitz Marketing AG ein wirtschaftlich orientiertes Bündnis Lausitzer Kreativunternehmen, das gemeinsam den Lausitzer Wandel mitgestalten möchte. Dieser von regionalen Unternehmen getragene Projektstart ist bundesweit einmalig.

 

www.eit-culture-creativity.eu

www.ehler.eu

www.lausitz-marketing.de


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