

Seit Anfang April können Clubs, Bars und Kneipen wieder ganz "normal" öffnen. So auch die dienstälteste Szene-Kneipe von Cottbus, die "Marie 23", am alten Busbahnhof. "Man hat die Sehnsucht der Gäste förmlich gespürt", beschreibt Inhaber Ulli Barthel die Gefühlslage nach dem Restart. Neue Tische, Stühle, Zelte und Pavillons für den gemütlichen Biergarten sowie eine Belüftungsanlage im Innenraum, die auch den Zigarettenrauch filtert, gehören zu den Neuanschaffungen während der coronabedingten Schließzeiten. Am Ostersamstag ist ab 20 Uhr ein kleines Osterfeuer mit Lagerfeueratmosphäre geplant, auch Karfreitag hat das Lokal, welches es bereits seit 1989 gibt, geöffnet. Sonntag und Montag sind die Ruhetage der Marie 23. Ansonsten öffnet Ulli Barthel seine Pforten immer um 20 Uhr. Wann Schluss ist, entscheide er auch mal flexibel. "Nach der langen Pause sind lange Kneipennächte vorprogrammiert", schmunzelt der 56-jährige Inhaber.
Das Besondere: In der hauseigenen Galerie gibt es wechselnde Ausstellungen zu sehen. Früher war hier eine reine Werkstattgalerie. Das heißt Pfeilen, Schweißen, Malen und Ausstellen waren an einem Ort möglich. Aktuell stellt hier der Berliner Theo Boettger seine abstrakten und plastischen Werke aus. Die Galerie ist in der Regel immer von Donnerstag bis Samstag zwischen 18 und 22 Uhr besuchbar.
Auch das Comicaze in der Friedrich-Ebert-Straße in Cottbus startet am Osterwochenende wieder voll durch. Am Ostersamstag legt hier DJ "Pebble The Gunman" ab 20 Uhr Musik für Tarantino-Liebhaber auf. Roots Rock, Southern, Blues `n Bogie sowie Soul sollen die "Tanzlustbarkeit erregen". Ansonsten gibt es im Rock-Pub vor allem an Freitagabenden regelmäßig Livemusik von regionalen und überregionalen Bands, die oftmals auch ihre Fans aus Dresden oder Berlin mitbringen. Geöffnet hat das Comicaze, was es auch schon seit 1998 gibt, immer von Donnerstag bis Samstag ab 19 Uhr bis "Open End". Früher wurden dort Comics verkauft, wovon sich der bis heute bestehende Name der Rockkneipe hergeleitet hat. Zum Restart Anfang April seien auch hier gleich mehrere hundert Leute gekommen. "Das waren wir gar nicht mehr gewöhnt", lacht Inhaber Bernd Baganz. Mit neuer Innenrichtung freut sich das Lokal auf alte und neue Gäste, die, wie in der Marie 23, aus den verschiedensten Schichten kommen.
"Hier trifft der Rechtsanwalt auf den Handwerker, hier spricht der Student mit dem Banker oder der Arzt mit dem Arbeitslosen über Gott und die Welt", berichten die zwei Inhaber. So wird deutlich: In diesen Kultkneipen sollte jeder einmal vorbeigeschaut haben.