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Brasilianische Pflegefachkräfte erhalten akademische Anerkennung

Cottbus. Die Medizinische Universität Lausitz - Carl Thiem (MUL-CT) setzt neue Maßstäbe in der Integration von internationalen Fachkräften im deutschen Gesundheitssystem. Durch die Einführung internationaler Großprogramme und die Anerkennung ausländischer akademischer Abschlüsse im Pflegebereich übernimmt das neu gegründete Universitätsklinikum damit eine Vorreiterrolle. Die Gesundheitsversorgung für die gesamte Region wird dadurch weiterentwickelt.

Andressa Venir De Mélo Calheiros (Mitte) ist eine der Brasilianerinnen, die ihr Abschlusszertifikat von Vertreterinnen der MUL – CT und der BTU Cottbus-Senftenberg erhalten hat.

Andressa Venir De Mélo Calheiros (Mitte) ist eine der Brasilianerinnen, die ihr Abschlusszertifikat von Vertreterinnen der MUL – CT und der BTU Cottbus-Senftenberg erhalten hat.

Bild: Martin Ender/ MUL-CT

In Zusammenarbeit mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und dem Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) Brandenburg hat das Kompetenzzentrum Pflege federführend und gemeinsam mit der Akademie der MUL-CT ein innovatives Modellvorhaben initiiert. Der Prozess umfasst die Bewertung akademischer und praktischer Fähigkeiten sowie das Absolvieren eines Anpassungslehrgangs. Ein neues Curriculum, das speziell für brasilianische Pflegekräfte entwickelt wurde, vermittelt die zusätzlichen Kompetenzen und Kenntnisse, die für den Bachelor-Abschluss des Studienganges Pflegewissenschaften erforderlich sind. Die erste Gruppe brasilianischer Pflegekräfte hatte bereits ihre Anerkennung als Pflegefachfrau / Pflegefachmann an der Akademie des Klinikums erlangt und im September nun das finale Modul der akademischen Anerkennung absolviert. Die 13-köpfige Gruppe erhält nun erstmals in Brandenburg die Möglichkeit, auch ihren Bachelorabschluss anerkennen zu lassen. In dieser Woche wurden offiziell die Abschlusszertifikate an die Brasilianerinnen und Brasilianer vergeben.

Die akademische Pflegeausbildung, die international bereits etabliert ist, wird auch in Deutschland zunehmend als Schlüssel zu einer zukunftssicheren und nachhaltigen Gesundheitsversorgung anerkannt. Pflegevorständin Andrea Stewig-Nitschke betont: »In Deutschland haben wir immer noch einen sehr traditionellen Blick auf die Pflege. Das muss sich in den kommenden Jahren ändern. International übernehmen Pflegefachpersonen, insbesondere mit Bachelor- oder Masterabschluss, häufig weitergehende, eigenverantwortliche Aufgaben in der Versorgung und sorgen damit nicht nur für eine bessere Versorgung, sondern tragen im Rahmen einer Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams auch zur Wirksamkeit in der Patientenversorgung bei.«

Die akademischen Pflegefachkräfte können nun auch interprofessionelle Projekte mit ihrer wissenschaftlichen Kompetenz sowie ihrer Berufserfahrung tatkräftig unterstützen.


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