Zoo Hoyerswerda nimmt keine Pinguine auf
Der Zoo Hoyerswerda wird auf absehbare Zeit keine neue Pinguinegruppe halten. Dies haben Zooleiter Eugène Bruins und ZooKultur-Geschäftsführer Arthur Kusber beschlossen, nachdem die verschiedenen Proben aus der Pinguinanlage und das Obduktionsergebnis des vierten verstorbenen Pinguins keine Aufklärung über die Todesursache der kürzlich verstorbenen Pinguine brachte. In der Zwischenzeit sind drei weitere Pinguine trotz intensiver Beobachtung, präventiver Medikamentengabe und Desinfektionsmaßnahmen verstorben. In keiner der an verschiedenen Stellen der Pinguinanlage entnommenen Proben konnten die bei einem der verstorbenen Pinguine festgestellten Bakterien identifiziert werden. Auch der Obduktionsbericht des vierten verstorbenen Pinguins lieferte keine neuen Erkenntnisse. Wie schon bei einem der zuvor verstorbenen Pinguine konnte keine Todesursache und insbesondere keine bakterielle Erkrankung sowie keine Pilzerkrankungen festgestellt werden. Das Tier wies lediglich leicht vergrößerte Schilddrüsen auf, was auf eine Schilddrüsenerkrankung deuten könnte. Die Schilddrüsen der übrigen untersuchten Pinguine waren unauffällig. Zur weiteren Analyse der derzeitigen Situation wurden eine weitere Probe aus dem bislang nicht untersuchten Vorgehege der Pinguinanlage sowie die drei kürzlich verstorbenen Pinguine zur Obduktion gegeben. In 2018 war die frühere Gruppe der Humboldt-Pinguine völlig überraschend an einer Pilzinfektion gestorben. Aufgrund dieses tragischen Verlustes wurde die Pinguinanlage aufwendig erneuert, um derartigen Infektionen gezielt vorzubeugen. Die in den letzten Wochen verstorbenen Pinguine wurden bzw. werden alle auf diese und andere Pilzinfektionen sowie bakterielle Infektionen untersucht. Bislang wurde bei einem Pinguin eine solche Pilzinfektion (Aspergillose) als Todesursache festgestellt. "Die bisherigen Untersuchungsergebnisse verstehen wir als Bestätigung unserer Umbaumaßnahmen. Dennoch ist es für uns selbstverständlich, dass wir vorerst keine neuen Pinguine aufnehmen", informiert Zooleiter Eugène Bruins. Eine schnelle Abgabe der beiden verbleibenden Pinguine an einen anderen Zoo ist aufgrund der unklaren Todesursache nicht möglich. Trotz negativer Befunde kann nicht sicher ausgeschlossen werden, dass eine übertagbare Erkrankung vorliegt. Zudem würde ein Transport eine zusätzliche Stressbelastung für die durch die derzeitige natürliche Mauser belasteten Tiere bedeuten.