Melatoninmangel: Die Produktion des Hormons stärken

Das Hormon Melatonin ist für das eigene Wohlbefinden, eine gesunde Erholung und den Schlaf wichtig. Doch was genau ist Melatonin? Und was kann man aktiv gegen einen Melatoninmangel unternehmen?

Was ist Melatonin?

Als Gegenspieler des Wach- und Glückshormons Serotonin ist Melatonin für den Schlaf zuständig. Beide Hormone sind für den Biorhythmus, umgangssprachlich auch innere Uhr genannt, zuständig. Der Biorhythmus verfügt über einen 24-Stunden-Rhythmus, welcher den Menschen über das Melatonin einschlafen und über das Serotonin aufwachen lässt.

Die Freisetzung und Produktion des Hormons Melatonin findet dabei in der sogenannten Zirbeldrüse statt. Diese ist etwa so groß wie eine Erbse. Melatonin wird von der erbsengroßen Zirbeldrüse im Gehirn ausgeschieden, wodurch der Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert wird. Neben der Zirbeldrüse ist es auch Organen wie dem Magen möglich, Melatonin zu produzieren. Die Freisetzung des Hormons wird durch die Dunkelheit angeregt. Durch Licht wie Sonnenlicht oder Bildschirmlicht wird die Freisetzung wiederum unterdrückt.

Die Wirkung von Melatonin

Die Wirkung von Melatonin wird seit vielen Jahren getestet und studiert. Aufgrund seiner positiven Eigenschaften wird dem Melatonin eine Wirkung gegen viele Krankheiten nachgesprochen. Direkt kann es zwar keine Krankheiten heilen, jedoch kann es das Immunsystem stärken. Dabei ist es in der Lage, mithilfe des Immunsystems Viren und Bakterien zu bekämpfen. Des Weiteren können auch Zellen mit Melatonin vor Schäden durch Schwermetalle wie Quecksilber geschützt werden.

Melatonin wirkt stark antioxidativ, was unserer Gesundheit in vielerlei Belangen zugutekommt. Insgesamt sorgt das Melatonin dafür, dass wir uns besser, attraktiver und leistungsfähiger fühlen. In einigen Ländern wird Melatonin als wirksames Antioxidans angepriesen. So soll es bei unterschiedlichsten Beschwerden wie Winterdepressionen, nächtlichen Bluthochdruck, Gedächtnisproblemen und bei Jetlag helfen.

Ohne eine auszureichende Melatonin-Produktion fällt es dem Körper schwer einzuschlafen, woraufhin der Körper mit Symptomen reagiert. Zu den Symptomen gehören Ein- und Durchschlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Migräne, Gedächtnisschwächen, Depressionen, Sodbrennen sowie Hauterkrankungen und eine schnellere Hautalterung infolge eines geschwächten Immunsystems.

 

Alternativen zu körpereigenen Melatonin

Wie bereits erwähnt, signalisiert das Melatonin dem Gehirn, dass wir uns nun ausruhen und erholen sollten. Dadurch werden wir müde und können einschlafen. Das Signal und die Melatonin-Produktion können jedoch von äußeren Einflüssen gestört werden. Wenn das körpereigene Melatonin dadurch nicht mehr in ausreichender Menge selbst produziert wird, sollte man dies durch die Ernährung oder ein Melatonin Präparat ausgleichen.

Die Melatonin Präparate gibt es in verschiedenen Ausführungen und Dosierungen. So gibt es sie zum Beispiel Schlafspray, welches auf einer natürlichen Basis den körpereigenen Melatonin-Wert stärkt. Ein erwachsener Mensch kann in den meisten Fällen sorgenfrei auf eines der Präparate zugreifen. Besonders Personen, welche Ein- und Durchschlafschwierigkeiten haben, kann das Ergänzungsmittel aushelfen. Bei Schlafstörungen beeinflusst künstlich zugeführtes Melatonin genauso wie das im Körper produzierte Melatonin die innere Uhr und reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Lebensmittel und Sonnenlicht für die Melatonin Produktion

Eine angenehme Nachtruhe kann auch durch eine bewusste Ernährung entstehen. Einige Lebensmittel wie Hafer, Mais, Reis, Weizen und Gerste enthalten Melatonin und eignen sich besonders, um Melatonin mit der Nahrung aufzunehmen. Auch manche Obst- und Gemüsesorten enthalten Melatonin oder stärken die Produktion. Zu den Sorten gehören unter anderem Bananen, Pistazien, Kirschen, Erdbeeren, Tomaten und Cranberrys. Auch Samen, Nüsse und Sonnenblumenkerne wie Senfsamen, Walnüsse und Erdnüsse enthalten geringe Mengen Melatonin.

Neben gesunden Lebensmitteln hilft auch das Sonnenlicht der Produktion des Hormons. Die Anregung von Melatonin wird beispielsweise durch die Infrarot-Strahlung der Sonne erst so richtig angestoßen. Die Sonne regt die Produktion des körpereigenen Glückshormons Serotonin an. Ohne genug Serotonin im Körper ist auch die Produktion von Melatonin geschwächt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dem Körper genug Sonnenstunden zu bieten. Schichtarbeitern wird bei einem Serotonin- und Melatoninmangel empfohlen, nach der Arbeit das Licht im Haus schrittweise dunkler zu machen, um den Sonnenuntergang zu simulieren. So kann die Melatonin-Produktion stückweise angeregt werden.

 

Ursachen eines Mangels an Melatonin

Die Ursachen für einen Melatoninmangel sind vielfältig. Die häufigste Ursache eines Mangels ist Stress. Durch die Produktion von Stresshormonen kommt es zu einem stressinduzierten Melatonin Mangel. Der Körper schüttet Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin aus, was die Bildung von Serotonin, welches der Körper für die Bildung von Melatonin benötigt, hemmt. Auch unregelmäßiger Schlaf kann für einen Mangel sorgen. Wenn sich der Körper an keinen geregelten Schlaf-Wach-Rhythmus etwa durch Schichtarbeit gewöhnen kann, führt dies zu einem Ungleichgewicht an Melatonin.

Neben zu viel Stress und einen unregelmäßigen Schlafrhythmus können auch Hormone für den Mangel verantwortlich sein. Der menschliche Körper durchläuft im Laufe eines Lebens verschiedene Lebensphasen, in denen er hormonellen Veränderungen ausgesetzt ist. Die Pubertät, die Wechseljahre sowie eine Schwangerschaft können die Produktion des Hormons Melatonin schwächen. Des Weiteren können auch Medikamente und übermäßiger Kaffee-, Alkohol- und Tabakkonsum für den Melatonin-Mangel verantwortlich sein.

Wozu benötigt der Körper Melatonin noch?

Das Melatonin ist nicht nur für die Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich. Des Weiteren steuert es die Ausschüttung anderer Hormone und ist für Körperfunktionen relevant. Ein Hormon, welches neben Serotonin mit dem Melatonin in Verbindung gebracht werden kann, ist das menschliche Sexualhormon. Die Ausschüttung des Hormons kann mithilfe eines guten Melatonin-Wertes gesteigert werden. Während der Ausschüttung der Sexualhormone steigert Melatonin zudem die Fruchtbarkeit.

Zu den Körperfunktionen, welche Melatonin benötigen, gehören das Gedächtnis, die Verdauungsorgane und das Immunsystem. In Verbindung mit den Verdauungsorganen sorgt das Melatonin für die Regulierung des Fett-Glukosestoffwechsels. Mithilfe der Stärkung des Immunsystems regt das Hormon Melatonin die Mineralisierung der Knochen sowie die Entzündungshemmung an.


Bilder
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