Ressource Wasser: Warum Einsparen immer wichtiger wird
Wasserknappheit war für Menschen in Deutschland lange Zeit ein Problem, das man nur aus den Nachrichten kannte, wenn dort über die Wüstenregionen dieser Erde berichtet wurde. Doch Forscher warnen nun davor, dass die Ressource Wasser auch in vielen Regionen Deutschlands immer häufiger knapp werden könnte. Ein verantwortungsvoller Umgang damit wird deshalb immer wichtiger.
Deutschland gehört zu den Regionen mit dem weltweit größten Wasserverlust
2018 und 2019 herrschte in Deutschland wochenlang Rekordhitze und damit verbunden auch Dürre. Die Natur litt und auch die Bauern hatten es schwer. Zu wirklichen Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung kam es aber nicht.
Doch neue Forschungsdaten klingen in dieser Hinsicht beunruhigend. Jährlich gehen die Wasserressourcen Deutschlands um etwa 2,5 Gigatonnen zurück. Das Land gehört damit zu den Regionen, die weltweit am meisten Wasser verlieren. Mit weiteren Extremsommern ist durch den Klimawandel zu rechnen und auch für ein eigentlich wasserreiches Land wie Deutschland könnte das auf Dauer zum Problem werden.
Doch wohin verschwindet das Wasser? Ein Teil verdunstet, ein weiterer Teil fließt ins Meer ab. Die Niederschlagsmenge reicht in vielen Regionen nicht, um die Reserven wieder aufzufüllen. Und der Wasserverbrauch in Deutschland ist hoch. Sowohl bei jedem einzelnen Bürger als auch in der Industrie und bei der Energieerzeugung.
Ein wachsendes Problem ist außerdem, dass immer mehr Wasser durch Schadstoffe so belastet ist, dass es sich kaum noch zu Trinkwasser aufbereiten lässt.
Wasser sparen lohnt sich
Es gibt also gute Gründe, sorgsamer mit der Ressource Wasser umzugehen und es nicht mehr ganz selbstverständlich zu verschwenden. Und wer das tut, schont nebenbei auch gleich noch den eigenen Geldbeutel.
Wer nur kurz duscht, statt zu baden, spart bereits eine ganze Menge. Dabei können auch moderne, hochwertige Armatur-Systeme helfen. Sie sind so konstruiert, dass Wasser gespart werden kann, ohne dass der Komfort darunter leidet. Die Durchlaufmenge lässt sich dabei bequem regulieren. Auch die Temperatur lässt sich bei solchen Systemen sehr genau einstellen, was gleichzeitig Energie einspart. Sinnvoll und praktisch sind auch Systeme mit Durchfluss-Stopp. Mit ihnen kann beispielsweise während des Einseifens der Wasserfluss unterbrochen werden, sodass es nicht unnötig weiter läuft. Wer sein Bad modernisiert, kann solche Einrichtungen zum Wassersparen mit einplanen. Auch bei anderen Gerätschaften, wie Waschmaschine oder Geschirrspülmaschine, sollte auf Sparfunktionen geachtet werden.
Und auch indirekt können Verbraucher die Wasserressourcen schonen. Das geht vor allem über das Konsumverhalten. Wer beispielsweise weniger Fleisch isst, hilft, Wasser einzusparen, da die Fleischproduktion sehr wasserintensiv ist. Ebenfalls dem Wasserhaushalt etwas Gutes tut, wer verhindert, dass schädliche Stoffe ins Abwasser oder Grundwasser gelangen. Dazu gehören beispielsweise Chemikalien, Arzneimittel und Mikroplastik.
Wasser beschäftigt auch die Politik
Wassersparen im Haushalt ist richtig und wichtig. Aber letztlich sind größere Maßnahmen nötig, um auch in Zukunft für eine sichere Wasserversorgung in Deutschland sorgen zu können. Das Bundesumweltministerium arbeitet deshalb an einer nationalen Wasserstrategie. Sie ist auch Teil des Koalitionsvertrages der Ampel-Regierung und sieht unter anderem einen Ausbau der Versorgungsnetze und Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerökologie vor.
Kritiker bemängeln, dass der Strategieentwurf dabei wichtige Themen wie den Wasserverbrauch der Energieerzeuger oder die wachsende Flächenversieglung außer Acht lässt.
Die Frage, wie mit den schwindenden Wasserressourcen in Zukunft umgegangen werden soll, ist also längst noch nicht hinreichend beantwortet.