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Sonderführung für den Frieden

Pirna. Pirnas Urgestein und Erlebnisstadtführer Wolfgang Bieberstein lädt zu einer Abendwanderung im Kerzenschein ein, bei der ein Zeichen für den Frieden gesetzt werden soll.

Pirnas Urgestein und Erlebnisstadtführer Wolfgang Bieberstein (74).

Pirnas Urgestein und Erlebnisstadtführer Wolfgang Bieberstein (74).

Bild: Daniel Förster

Mit dem Licht von Kerzen für den Frieden wandern: Pirnas Urgestein und Erlebnisstadtführer Wolfgang Bieberstein lädt am 7. Februar in der Elbestadt zu einer "Sonderführung" ein. Sie beginnt um 18 Uhr vor dem Canalettohaus am Markt. Es soll eine Abendwanderung im Schein friedlicher Kerzen werden, kündigt der 74-jährige bekennende Christ an. Der Rundgang ist für alle frei und wird etwa 45 Minuten dauern. Familien sind herzlich willkommen. Jeder sollte selbst sein Tragelicht (z.B. Kerze im Becher oder Ähnliches) mitbringen. Von Plakaten, Fahnen oder anderen politischen Bekundungen ist bitte Abstand zu nehmen.

Gemeinsam mit den Teilnehmern sucht Wolfgang Bieberstein unterwegs sieben Orte in der Innenstadt auf, die Pirna mit Krieg und Frieden in Beziehung stellen bzw. mit beidem direkt verbunden sind. An jede dieser Stellen wolle er eine Rose ablegen, so unter anderem an der Friedensbank im Friedenspark. Zuletzt werde das Wohnhaus des Pirnaer Apothekers Theophilus Jacobäer angesteuert. Dieser hatte im Dreißigjährigen Krieg den Mut, sich allein mit einem Schriftstück in die Hand dem Gegner entgegen zu stellen. Durch seinen beherzten Nacht- und Nebelritt, bei dem er einen Fürbittbrief von der Kurprinzessin aus Dresden holte und anschließend dem Feind übergab, wurde die Stadt Pirna vor Brandschatzung und Vernichtung bewahrt… "Das ist eine von mehreren schönen Metaphern auf die heutige Zeit", so Wolfgang Bieberstein.

 

"Mir liegt der Frieden sehr am Herzen"

 

Seine Friedenswanderung im Kerzenschein sei aus seiner privaten Initiative heraus entstanden, sagt der rüstige Senior. "Mir liegt Frieden sehr am Herzen, schon allein wegen meiner Enkel." Die Situation habe sich mit der Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine weiter verschlimmert, stellt Bieberstein fest. Jedoch sei weit und breit niemand zu sehen, der dagegen aufsteht. "Wenn alle weggucken und alle schweigen, will ich wenigstens etwas getan haben. Ich weiß nicht, warum die Aktion Zivilcourage, die Kirche und alle möglichen Friedensbewegungen schweigen. Es können doch nicht alle nur zuhause sitzen und warten, was passiert." Man müsse wenigstens einen Friedensrundgang machen. "'Wenn man nichts für den Frieden tut, kommt Krieg.' Das ist eine alte Faustregel, die meine Großmutter uns schon im Kindesalter nahelegte", so Wolfgang Bieberstein.


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