Matthias Stark

(K)ein Tag wie jeder andere

Radeberg. Während der Feiertage sind Menschen im Dienst, um in Notfällen helfen zu können. So auch Mitarbeiter der Rettungswache in Radeberg.
André Müller, Ramona Höhme und Jusuf Awaz werden an den Feiertagen ihren Dienst in der Rettungswache Radeberg versehen.Foto: Matthias Stark

André Müller, Ramona Höhme und Jusuf Awaz werden an den Feiertagen ihren Dienst in der Rettungswache Radeberg versehen.Foto: Matthias Stark

Bild: Matthias Stark

»Unsere Familien kennen es nicht anders«, sagt Ramona Höhme und meint damit ihren Dienst zu Weihnachten und am Silvestertag. Sie arbeitet seit 2016 als Notfallsanitäterin, ist aber schon seit 1997 im Rettungsdienst tätig.

Für sie wie für ihre Kollegen André Müller und Jusuf Awaz ist der Dienst an den besonderen Tagen im Jahr Alltag. Sie machen daraus keine große Sache und sind da, wenn sie gebraucht werden und ein Notfall eintritt. Es ist eine Arbeit, die Herzblut erfordert, die aber auch mit vielen schönen Erlebnissen verbunden ist. So beispielsweise dann, wenn man bei der Geburt eines neuen Erdenbürgers dabei sein kann. Das hat Ramona Höhme selbst schon erlebt.

André Müller aus Gersdorf wird am Heiligen Abend Dienst tun. Er sagt über seinen Beruf: »Leben retten ist etwas Besonderes«. Seit 2009 ist er Rettungsassistent. Er macht kein großes Ding aus seinem Dienst, wenn andere zu Haus feiern und stellt fest: »Für uns ist es ein Tag wie jeder andere«. Ein ganz besonderes Erlebnis verbindet André Müller mit Weihnachten. Das war eine erfolgreiche Reanimation unterm Christbaum, für ihn eine bleibende Erinnerung.

 

Gefragter Beruf

 

Jusuf Awaz ist Auszubildender, hat noch etwa 18 Monate Ausbildung vor sich. Er stellt fest: »Viele wollen diesen Beruf ausüben und es war nicht einfach, da reinzukommen«. Für ihn ist es die Dankbarkeit der Menschen, denen geholfen wird, etwas Besonderes.

Insgesamt werden während der Feiertage sieben Personen Dienst tun. Hinzu kommen acht Kollegen im Krankentransport und je sechs weitere Mitarbeiter in den Rettungswachen Pulsnitz und Ottendorf-Okrilla. Sie alle sind dann da, wenn sich die große Mehrheit um den Weihnachtsbaum versammelt oder den Jahreswechsel begeht.

 

Ein wenig Gemütlichkeit darf sein

 

Das Team der Rettungswache ist für die Mitarbeiter so etwas wie eine zweite Familie geworden. Die gemeinsamen Dienste schweißen zusammen. Ramona Höhme stellt dann auch fest: »Ein wenig machen wir es uns auch gemütlich. Es wird Kartoffelsalat mit Wienern geben, wie in so vielen Familien.« Das natürlich nur, wenn kein Einsatz ansteht. Denn das Besondere am Rettungsdienst sei, dass man morgens nie weiß, was einen erwartet.

 

Wertschätzung ist erwünscht

 

»Wir kommen, um zu helfen«, bringt Ramona Höhme ihre Tätigkeit auf den Punkt. Die Hemmschwelle bei den Menschen sei gesunken, sind sich die drei einig. »Die Wertschätzung für uns müsste etwas höher sein, einige Menschen übertragen ihre persönliche Unzufriedenheit auf uns«, sagt André Müller. Denn auch die Retter selbst möchten heil und gesund wieder von ihren Einsätzen zurück kommen.


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