GIHK-Projekt startet in die dritte Phase
Hoyerswerda hat viel zu bieten, aber noch längst nicht alle Bewohner nutzen die hier verfügbaren sozialen, kulturellen, künstlerischen und sportlichen Angebote. Um diese bekannter zu machen und die soziale Entwicklung vor allem in der Neustadt voranzubringen, finden schon seit 2017 unter dem Kürzel GIHK (Gebietsbezogenes integriertes Handlungskonzept) niedrigschwellige Veranstaltungen für alle Bürger statt.
Die Stadt Hoyerswerda beantragt dafür aus dem ESF-Plus-Förderprogramm und vom Land Sachsen immer wieder Gelder, die dann engagierte Menschen aus hiesigen Einrichtungen und Vereinen für viele Projekte verwenden, erklärt Annekathrin Rossner vom Bürgeramt auf der letzten, sehr gut besuchten Bürgerwiese an der Schwarzen Elster.
Zweite Phase erfolgreich beendet
Ina Nebel und Jana Werner von der RAA Hoyerswerda/Ostsachsen waren ebenfalls anwesend. Sie begleiten die Akteure, vernetzen sie miteinander und übernehmen in dem Großprojekt verwaltende und beratende Aufgaben. Mit Live-Musik der wiederbelebten Band »Buffi in Nardt«, einem Entenrennen in der Schwarzen Elster und als Premiere einer Filmvorführung über den Fluss hinweg endete der zweite Teil des GIHK und geht in die dritte Phase über.
Bisher haben sich vor allem über das Projekt Stadtteilanker-Bürgerwiesen der Kulturfabrik (Kufa) im Sommer und beim Lebendigen Adventskalender Neustadt Einrichtungen und Vereine in den Wohnkomplexen (WK) vorgestellt, resümiert der dafür verantwortliche Christian Völker-Kieschnick. Die Kinder- und Jugendfarm des CSB, der Sportclub Hoyerswerda und das »Haus der Begegnung« des vbff im WK VII haben schon erfolgreich Projekte umgesetzt. Die Zoo Kultur und Bildung gGmbH erweiterte die Lernmöglichkeiten der Hoyerswerdaer Oberschüler und das Zuse-Computer-Museum (ZCOM) führt Kinder und Jugendliche an arbeitsmarktrelevante Themen wie Digitalisierung heran.
Diese Projekte sind jetzt geplant
Für den dritten Teil des GIHK bis 2027 stehen den Akteuren stolze 1,2 Millionen Euro zur Verfügung, sagt Annekathrin Rossner. Das ZCOM hat mit seiner Arbeit schon begonnen, sagt dessen Mitarbeiter Fabian Specht auf der Bürgerwiese. Das Bedrucken von T-Shirts mit selbstentworfenen Schablonen, die im Museum am Lasercutter hergestellt werden, geht weiter. Das Open Lab präsentiert sich unter der Überschrift »Hoyerswerda l(i)ebt - Makers for Future« auf Veranstaltungen und will nun vor allem mit bestehenden Jugendgruppen arbeiten. Der erste Partner ist die Tanzcrew des Ossi unter Franziska Grabowski, die jetzt in der ehemaligen Oberschule probt. Die Tänzer wollen ihre Auftrittskleidung selbst dekorieren und dazu moderne Computertechnik benutzen, erklärt Fabian Specht.
Bürger werden selbst zu Experten
Die Kufa will mit dem Fahrenden Café weiterhin die Wohngebiete der Neustadt besuchen, um von den Bewohnern zu erfahren, welche soziokulturellen Angebote in Hoyerswerda gut laufen, wo inhaltlich-organisatorische Veränderungen nötig sind und welche neuen Ideen umgesetzt werden sollten.
Die neue Kulturtafel will den Menschen kulturelle Teilhabe bieten, indem sie nach und nach Einrichtungen und Sportvereine in der ganzen Stadt kennenlernen, sagt Christian Völker-Kieschnick. Bei Quartierspaziergängen in den WKs sind die Bewohner die Experten. Sie entwickeln selbst Ideen, wie sie ihr Lebensumfeld gemeinsam schöner gestalten können.
Im neuen Jahr steigen zwei weitere Partner in die GIHK-Förderung ein.