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30 Jahre Stollenfest

Dresden/Radeberg. Am Samstag, dem 7. Dezember, feierte das weltberühmte Genuss-Event seine Jubiläumsausgabe. Mit dabei: Gleich 23 Stollenmädchen, TV- Prominenz und die Radeberger Spielleute.

Der Festumzug führte die Radeberger Spielleute durch die historische Altstadt Dresdens.

Der Festumzug führte die Radeberger Spielleute durch die historische Altstadt Dresdens.

Bild: pm

Für sie ist es alljährlich einer der beliebtesten Auftritte. Es ist das Highlight im weihnachtlichen Dresden und für viele eines der schönsten Feste im Jahr: Das Stollenfest. Zum nunmehr 30. Mal lud das Sächsische Genuss- Handwerk zum Back-Event der Superlative ein. 60.000 Zuschauer verfolgten das kulinarische Spektakel und bestaunten dabei nicht nur den meterlangen Riesenstollen. Denn die dreißigjährige Tradition kennt noch eine weitere wichtige Fest-»Zutat«: Spielleute- Klänge bei der Eröffnung. Die gab es in diesem Jahr wieder vom Spielmannszug Radeberg, der mit 52 Musikern in die Landeshauptstadt gereist war. Vor der Silhouette des Strizelmarktes spielten sie ab 10 Uhr neben den Stollenbäckern mit zwei weiteren Musikvereinen ein Platzkonzert.

Und dann ging er auch schon los: der Festumzug. Der führte die Spielleute einmal quer durch die historische Altstadt. Vom Strizelmarkt aus ging es über die Schlossstraße und dann entlang des Fürstenzuges bis auf den Neumarkt. Beteiligt waren insgesamt 400 Darsteller, darunter Mitarbeiter aus allen 25 offiziellen Stollen- Bäckereien sowie 23 der bisher 30 Stollenmädchen seit 1994. Doch auch die Hobbybäcker, die sich auch zahlreich in den Reihen des Radeberger Spielmannszuges finden, kamen auf ihre Kosten. Denn mit Bettina (»Betty«) Schliephake-Burchardt mischte sich unter die hiesigen Teigkünstler auch echte Back- Prominenz. Die Hamburger Konditormeisterin ist als Jurorin der Sat.1-Sendung »Das große Backen« bekannt, in der ein »Stollen Dresdner Art« bereits beim Promi- Weihnachtsspecial auf den Tisch kam. Die Chance auf einen kurzen Plausch und ein Fan- Foto mit ihrem Back- Idol ließen sich dann auch die musikalischen Fans aus Radeberg nicht nehmen.

Am Ende des Umzuges folgte noch der Anschnitt des Riesenstollens, welcher dann in 500- Gramm- Portionen für einen guten Zweck an die zahlreichen Gäste der Landeshauptstadt verkauft wurde. Doch nicht nur die vielen Zuschauer machen den Auftritt stets zu einem der schönsten im Jahr. Vor allem die Kulisse passt zu den Radebergern, weil diese in historisch nachempfundenen Uniformen des Sächsischen Infanterieregimentes »Prinz Friedrich August« aus der Zeit um 1810 auftreten.

Auch wenn der eigentliche Vorläufer des Riesenstollens etwas weiter zurückliegt - August der Starke höchstpersönlich ließ diesen nämlich schon 1730 im Zeithainer Lustlager auftischen - so sind die Uniformen der Radeberger inmitten der Barockpracht immer ein echter Hingucker für die Festbesucher am Straßenrand. Und sicherlich wäre auch der adelige Stollen-Fan selbst heute von diesem Anblick begeistert.


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