Georg Zielonkowski

»Schöpfungsgarten« blüht auf

Cottbus. Es ist schon fast sieben Jahre her, dass die Idee geboren wurde, den Außenbereich der Sielower Kirche umzugestalten. Auf der damals groben Wiese sollte ein Treff für Jung und Alt entstehen.

In mehreren Etappen wurde der Garten vorbereitet und bepflanzt.

In mehreren Etappen wurde der Garten vorbereitet und bepflanzt.

Bild: Georg Zielonkowski

Dass Gemeindekirchenrats-Mitglied Doreen Kobelt erinnert sich: »Nicht nur ich war unzufrieden, dass unser doch recht großes Kirchgrundstück lediglich aus den verschiedenen Wegen zu den drei Eingängen zur Kirche, dem Fahrradständer und einem Geräteschuppen besteht. Die Koniferen boten auch ein nicht gerade einladendes Bild. Darum habe ich mich in Cottbus und der Umgebung umgesehen, wie es anderswo aussieht.« Die für Sielow und Dissen zuständige Pfarrerin Katharina Köhler unterstützte vollends diese Gedanken und fand mit dem Spielraumgestalter aus Würzburg Matthias Oswald Sauer einen Fachmann, der in den Folgejahren eine wichtige Rolle einnehmen sollte. Unter seiner Regie entstand ein Plan mit Baumhaus, Bänken und ein Grill- und Feuerplatz. Auch wurde die Natur-Verbundenheit einbezogen und so fanden auch Nistplätze für die Vögel und mehrere Insektenhotels ihren Platz.

Amtliche Förderung erfuhr der Plan vom »Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums«, der die Förderung in Höhe von 75 Prozent der Gesamtkosten von 75.000 Euro übernahm. Begründet wurde das Vorhaben unter anderem auch damit, dass hier für alle Generationen ein Hort geschaffen werden sollte, der nicht etwa nur für Kirchengemeindeglieder offensteht. Gleichzeitig wurde in den Kirchgarten in westlicher Richtung ein Tor eingebaut, um damit auch den Einwohnern des »Spreewaldhofes« einen kurzen Weg zum Kirchgang oder dem zwanglosen Verweilen zu ermöglichen.

Als es dann Anfang 2022 um die erforderlichen Arbeiten zur Gestaltung ging, gab es ein großartiges Echo nicht nur von den Mitgliedern der Kirchgemeinde. So konnte die Pfarrerin erfreut feststellen: »Ich habe eine solche Resonanz überhaupt nicht erwartet, als wir ganz vorsichtig um Mithilfe gebeten hatten. Überraschend konnten wir über den Tag verteilt beinahe 40 Leute begrüßen.« Am Ende der Arbeitswoche konnten sich schließlich alle Unterstützer am Feuerplatz niederlassen, um hier in gemütlicher Runde am gelungenen Werk zu erfreuen. Und um auch das Ziel zu diskutieren, das diesem Naturpark zugrunde liegt. Geht es darum, Menschen aller Altersgruppen zu erreichen, um denen in anschaulicher Form den Zustand der Schöpfung und unsere Verantwortung für den Umgang mit ihr bewusst zu machen.

In mehreren Etappen wurde der Garten vorbereitet und bepflanzt, bis er im Vorjahr seiner Bestimmung übergeben wurde. Monat für Monat verändert sich das Bild der Anlage, so dass Gemeindepädagogin Doreen Kobelt inzwischen erfreut beobachtet, dass bei schönem Wetter die Senioren, die beiderseits des Kirchengeländes leben, bei ihren Spaziergängen gern ein Runde durch den Garten drehen und immer neugierig darauf sind, was hier wächst und gedeiht: »Eine Frau ist neulich sogar zurückgekommen, um Geld für unsere Kollekte einzuwerfen. So begeistert war sie von unserem Schöpfungsgarten.«


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