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R. Rink

Simpsons »Watzmann«

Stadt Wehlen. Anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich widmet der Maler Christopher H. Simpson eine Ausstellung dem »Watzmann«.

Dieses Jahr steht künstlerisch ganz im Zeichen des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich. Wie kein anderer hat »der« Maler der Romantik das Bild der Sächsischen Schweiz geprägt und maßgeblich zur Bekanntheit der rauen Schönheit dieser Naturlandschaft beigetragen. Für den in Wehlen lebenden und wirkenden Maler Christopher Haley Simpson, ursprünglich aus dem englischen Lancaster stammend, war und ist Caspar David Friedrich eine der zentralen Inspirationsquellen.

Über den Maler Christopher H. Simpson

Simpson ist ein sensibler Beobachter seiner Umgebung, der alles, was ihn bewegt, sofort aufsaugt und durch die Malerei zum Ausdruck bringt. Dabei hat er sich an vielen Stilrichtungen abgearbeitet, um über die Jahre seinen eigenen künstlerischen Weg zu finden. Waren es anfangs Bilder, in denen er alle seine Eindrücke in ein Gemälde fassen wollte, tendiert er heute in Richtung Zyklen, durch die er seine verschiedenen Zugänge und Ausdrucksweisen nacheinander darstellen kann. Christopher H. Simpson ist ein sehr vielfältiger Maler, der die Sächsische Schweiz in ihrer Schönheit und Geschichte als Inspirationsort für sich entdeckt hat. Ihn interessieren neben Landschaften und Portraits auch politisch-gesellschaftliche Entwicklungen, welche er versucht, durch seine Malerei auszudrücken, wie im vergangenen Jahr mit dem sogenannten »Ampel-Bild«.

Ausstellung »Der Watzmann«

Christopher H. Simpson möchte seinen Bezug zur Landschaft und den Künstlern der Region auch über Ausstellungen nach außen tragen. So nimmt er das diesjährige 250. Jubiläum Caspar David Friedrichs zum Anlass, um sich mit dieser »Koryphäe« (griechisch für »Gipfel«) der Romantik auseinanderzusetzen. Passend dazu wählte er ein »Gipfelbild« Friedrichs, den 1824/25 entstandenen »Watzmann«, als Ausstellungs-Thema. Bei deren Konzeption wurde er von der Architektin Johanna Gräbeldinger aus München (www.arsinvita.de) und dem studierten Theologen Florin Popescu aus Berchtesgaden unterstützt, die Fotos und Erzählungen zum »Watzmann« beisteuerten. Diese Fotos wurden zu Vorlagen für die Zugänge Simpsons zum mythischen Berg. Hier arbeitet der Wehlener Künstler auf dieselbe Weise wie Caspar David Friedrich, der, wie er, den »Watzmann« niemals real in Augenschein genommen hat. Der Bezug zur Sächsischen Schweiz wird auf Caspar Davids Gemälde dahingehend noch vertieft, indem er die Landschaften des Elbsandsteingebirges und der Alpen verschmelzen lässt.

Auf einem ersten Gemälde Simpsons nimmt er Bezug auf ein Foto Gräbeldingers mit Regenbogen und Wohnsiedlung. Hier wird die Relation zwischen Mensch und Berg sichtbar. Ein Foto von Christiane Wembacher, auf dem der »Watzmann« von Wolken umhüllt ist, inspirierte Simpson zu einer impressionistischen Darstellung eines schwebenden Berges in kosmischer Sphäre. Der Berg offenbart sich hier als ein lebendiges Wesen. Einen dritten Zugang nimmt der Künstler über ein Foto Popescus, auf dem der Berg in ein mystisches Licht gehüllt ist. Weiterhin sind eine Berchtesgadener Installation, Karten und Bücher über die Kultur und Geschichte der Berge zu bestaunen.

 Die Ausstellung »Der Watzmann« läuft noch bis 28. Juli. Einen Tag zuvor wird es eine Finissage mit Ausstellungsauktion geben. Die Ausstellung kann am Wochenende nach telefonischer Vereinbarung mit Führung besichtigt werden (Tel. 0176 / 41660941). Christopher H. Simpson plant noch weitere Ausstellungen rund um das Caspar-David-Friedrich-Jahr. Für Anfang September ist eine Schau zum Thema »Caspar David Friedrich in Wehlen« und für Ende des Jahres »Menschen am Meer« vorgesehen. Eine Zeichnung Caspar Davids entstand höchstwahrscheinlich am Schützenhaus. An dieser Stelle scheinen sich die Wege beider Künstler zu verbinden.


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