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R. Rink

Daniels erste Delfintherapie war Erfolg

Pirna. Vor 15 Jahren konnte dem schwerbeschädigten Daniel aus Pirna eine Delfintherapie ermöglicht und dadurch sein Heilungsprozess unterstützt werden.
Während Daniels (li.) Delfintherapie im Jahr 2009 konnte er engen Kontakt mit den intelligenten Tieren aufnehmen und dadurch poitive Impulse für seinen Heilungsprozess erhalten.

Während Daniels (li.) Delfintherapie im Jahr 2009 konnte er engen Kontakt mit den intelligenten Tieren aufnehmen und dadurch poitive Impulse für seinen Heilungsprozess erhalten.

Bild: Privat

Bei einem Verkehrsunfall im November 2005 erlitt der damals 18-jährige Daniel Näther schwerste Verletzungen und musste notoperiert werden. Seitdem ist er zu 100 Prozent schwerstbeschädigt und auf eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung angewiesen. Im Jahr 2009 startete eine Pirnaer Wochenzeitung eine Spendenaktion, um Daniel eine Delfintherapie, welche Heilungserfolge versprach, zu ermöglichen. Die Aktion war erfolgreich und Daniel konnte mit seiner Familie im September 2009 zur Therapie von »Kids & Dolphins« (jetzt: »My Dolphins«) ins türkische Kemer aufbrechen.

Bevor die Reise angetreten werden durfte, musste zunächst einmal die Eignung Daniels für eine solche Delfintherapie durch seinen behandelnden Arzt bestätigt werden. Nachdem dies geschehen und auch alle bürokratischen Angelegenheiten geregelt worden waren, ging es am 6. September 2009 für die Familie Näther zum Flughafen Leipzig, wo sie dankenswerter Weise vom Pflegedienst provital Pirna hingebracht und auf der Rückreise wieder abgeholt worden ist. Während der 14-tägigen Therapie war Familie Näther in einem Hotel untergebracht und Teil einer aus rund zehn Familien bestehenden Gruppe.

 

Delfin-Ultraschall als Heilmittel

Täglich gegen 10 Uhr starteten die einzelnen Therapie-Sessionen. Nachdem Daniel mit seinen Therapeuten über eine Treppe langsam ins Wasser gestiegen war, näherten sie sich dem Delfin. Nun wurde behutsam Kontakt aufgenommen und sich gegenseitig beschnuppert. Daniel konnte den Delfin jetzt anfassen, streicheln und sich sogar an der Rückenflosse festhalten.

Dabei können die intelligenten Tiere mit Hilfe von Ultraschall-Wellen defekte Areale im menschlichen Körper aufspüren und darauf reagieren. Diesem Ultraschall wird eine therapeutische Wirkung zugesprochen, da er Zellen im menschlichen Gehirn stimulieren und die Informationsverarbeitung beschleunigen soll. Seit den 1970er Jahren begann man in den USA diese Therapiemethode auszuprobieren. Darauf aufbauende Studien haben gezeigt, dass Delfine die Aufmerksamkeitsspanne der Patienten verlängern, sowie Motorik, Ausdrucksfähigkeit und Selbstständigkeit verbessern würden. Eine weitere positive Wirkung wird dem Entspannungseffekt im Wasser zugeschrieben. Nach rund 15 Minuten ging es dann wieder raus aus dem Wasserbecken. Jetzt kümmerten sich Ergo- und Physiotherapeuten noch einmal rund 30 Minuten um Daniel.

 

Positive Wirkung durch Therapie

Nach jahrelanger Rehabilitation nach seinem Unfall wirkte Daniel oft entkräftet und antriebslos. Er hatte kaum noch Motivation, etwas zu machen. Nach der Delfintherapie, bei der wohl neben den therapeutischen Impulsen auch der Austausch mit anderen Teilnehmern und die Abwechslung positive Wirkung auf ihn hatten, lebte er wieder auf. Daniel war von nun an aktiver, viel besser ansprechbar und erzielte wieder sehr gute Lernfortschritte. Dieser Effekt hielt noch lange an. Seit der Therapie sind aber bereits 15 Jahre vergangen und Daniels Zustand hat sich in den letzten Jahren wieder deutlich verschlechtert. WochenKurier unterstützt daher das Hilfsprojekt, um Daniel eine zweite Delfintherapie zu ermöglichen.

Wir werden fortlaufend darüber berichten.

 

Zweckgebundene Spenden für die Aktion sind über das Spendenkonto:

ASB OV Königstein/Pirna e.V. / Volksbank Pirna eG

Verwendungszweck »Delfintherapie«

IBAN: DE34 8506 0000 1040 9260 86

BIC: GENODEF1PR2


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