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Matthias Stark/KI/kun

Vielfalt in Form und Motiv

Pulsnitz. In der Ostsächsischen Kunsthalle Pulsnitz öffnet eine Ausstellung von 160 Laien- und Berufskünstlern.
Die Ostsächsische Kunsthalle in Pulsnitz war zur Eröffnung der Ausstellung »Gemeinsam • Treffpunkt • Kunst« sehr gut besucht. Zahlreiche Künstler führten interessante Gespräche über ihre Arbeit.

Die Ostsächsische Kunsthalle in Pulsnitz war zur Eröffnung der Ausstellung »Gemeinsam • Treffpunkt • Kunst« sehr gut besucht. Zahlreiche Künstler führten interessante Gespräche über ihre Arbeit.

Bild: Matthias Stark

Der Platz im Saal reicht kaum aus, um alle Künstlerinnen und Künstler zu fassen, die zur Ausstellungseröffnung gekommen sind. Der Gedanke zu dieser bisher einmaligen Ausstellung, in der Laien- und Berufskünstler gleichberechtigt ihre Werke zeigen können, wurde im Ernst-Rietschel-Kulturring geboren. Seinem Aufruf sind 160 bildende Künstler gefolgt, die vorrangig aus der Lausitz stammen oder mit ihr verbunden sind. Dabei sind Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Papier, Fotografik und Kleinplastik in der Schau zu sehen.

Faszinierend ist die nahezu unüberblickbare Vielfalt der Arbeiten, die in ganz unterschiedlichen Techniken ausgeführt wurden. Dazu gehören neben ganz vielen anderen die Aquarell- und Acrylmalerei, Tusche, Kohle und Stift sowie Mischtechniken, Lichttechnik und Fotografie. Die Vielfalt an Techniken und Motiven ist atemberaubend und für nahezu jeden Kunstgeschmack ist in dieser Ausstellung mit über 300 Werken etwas dabei.

 

Berufs- und Laienkünstler zusammenzubringen

Die Idee zu diesem Projekt stammt ursprünglich aus der Kunsthalle Rostock, die bereits ähnliche Ausstellungen konzipiert hat. »Warum sollten wir das hier in der Lausitz nicht auch schaffen?«, fragt Sabine Schubert, die Vorsitzende des Ernst-Rietschel-Kulturringes. Und sie ergänzt: »Wir waren überrascht von der großen Resonanz.«

Das Verhältnis von Laien- und Berufskünstlern in der Malerei ist komplex und facettenreich. Berufskünstler widmen ihr Leben der Kunst und verdienen damit ihren Lebensunterhalt. Sie verfügen oft über eine formale Ausbildung und jahrelange Erfahrung, die ihnen technisches Können und tiefes Verständnis für Kunstgeschichte und -theorie verleihen. Berufskünstler sind in der Regel in Galerien, Ausstellungen und Kunstmessen präsent, ihre Werke erhalten oft größere Anerkennung.

Auf der anderen Seite stehen Laienkünstler, die meist aus Leidenschaft malen. Ihre Werke entstehen ohne kommerziellen Druck und können daher experimenteller und persönlicher sein. Laienkünstler bringen frische Perspektiven ein, da sie nicht durch formale Kunstregeln eingeschränkt sind. Diese Künstler bereichern die Kunstszene durch ihre Vielfalt und Originalität, auch wenn sie oft weniger Beachtung finden.

Die Interaktion zwischen beiden Gruppen kann fruchtbar sein. Laien können von der Expertise der Berufskünstler profitieren, während diese von der unkonventionellen Herangehensweise der Laien inspiriert werden können. Beide tragen zur Vielfalt der Kunstwelt bei, und ihre Koexistenz fördert den kulturellen Austausch.

 

Ausstellungskonzept kommt gut an

Es ist die einzigartige Vielfalt an Sujets und Techniken, an unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkeln, die diese Ausstellung zu etwas ganz Besonderem werden lässt. Einer der Besucher war sich sicher: »Man kann eine Runde durch die Ausstellung drehen, und dann noch eine, man entdeckt immer etwas Neues.« Und ein anderer sagt: »Das ist eine großartige Ausstellung.«

Ergänzt wird diese durch eine zweite im Park der Klinik Schloss Pulsnitz. Das Thema hier ist »Wandel in der Lausitz«. Dabei werden Arbeiten der in der Lausitz lebenden Fotografen Thomas Kläber, Georg Krause und Jürgen Matschie gezeigt. Ihre Themen sind das Schloss Branitz, die Tagebaulandschaft sowie Porträts von Menschen und das sorbische Leben.

Beide Ausstellungen können bis zum 25. August besucht werden. Die Kunsthalle ist donnerstags, freitags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.


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