Sorbisch erleben: Bautzens vielfältige Bemühungen um Sprache und Kultur

"Sorbisch? Na klar." - die Imagekampagne für die sorbische Sprache soll Aufmerksamkeit, Akzeptanz und Wertschätzung ihres Gebrauchs in der Öffentlichkeit steigern. Wie sieht das abseits von Social-Media-Präsenz und Online-Magazin in Bautzen aus?

Denn so klar und selbstverständlich ist das eben doch nicht. Sonst bräuchte es die Imagekampagne des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus nicht, die schon seit einigen Monaten läuft. Im Mittelpunkt stehen die sorbische Sprache, die Menschen und ihre Begegnungen im Alltag. Angesprochen werden sollen bewusst auch diejenigen, die die sorbische Sprache nicht beherrschen.

Wenn es um den Respekt für die sorbische Sprache und Kultur geht, ist die Stadt Bautzen eigentlich ganz vorn dabei. Die Voraussetzungen dafür schafften Regelungen in der DDR, welche die Gründung sorbischer Institutionen, das Aufstellen zweisprachiger Orts- und Straßenschilder und die zweisprachige Bezeichnung öffentlicher Einrichtungen ermöglichten. Nun gibt es neue Bemühungen die sorbische Sprache im Stadtbild sichtbar zu machen und dafür zweisprachige Beschriftungen an Geschäften zu fördern. Das zielt vor allem darauf ab, die Neugier der Touristen zu wecken.

Für die Bürger der Stadt sind eher Aktionen interessant, bei denen sorbische Geschichte und Kultur im öffentlichen Raum erlebbar wird, wie am vergangenen Montag auf dem Postplatz. Eine sehr besondere Begegnung mit Sorben, die ihre Traditionen bewusst pflegen und gleichzeitig aktiv in der Moderne leben, bietet der Dokumentarfilm "Bei uns heißt sie Hanka", der in dieser Woche im Bautzener Filmpalast läuft.