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Ein Hoffnungsschimmer nach dem Feuerdrama in Klein Partwitz

Klein Partwitz. Es ist nicht nur ein Unglück, dass dieses Feuer im Quadcenter Klein Partwitz überhaupt gewütet hat. Auch der Zeitpunkt hätte ungünstiger nicht sein können, mitten in der ohnehin kurzen Hauptsaison. Was war passiert?

Am Dienstag letzter Woche sind im Quadcenter der Familie Ittmann durch einen technischen Defekt alle elf Fahrzeuge abgebrannt, mit denen Einheimische und Touristen das ehemalige Tagebaugebiet im Lausitzer Seenland erkunden konnten. Und das bereits seit nunmehr fast 20 Jahren. Anja Ittmann erinnert sich an die Tragödie: »Dieser Tag begann ganz anders als sonst. Mein Bruder Andreas wollte eigentlich zu einem zweitägigen Urlaubstrip mit der Familie aufbrechen, hatte aber ganz früh noch etwas außerhalb von Klein Partwitz zu erledigen. Und auch ich wurde aufgehalten und war an diesem Dienstag nicht ganz so zeitig wie sonst vor Ort. Dann erhielt ich einen Anruf von einem Nachbar: ›Bei euch brennen die Quads‹. Ich dachte zuerst an einen Witz, doch dann war auch schon die gigantische Rauchwolke zu sehen, die über den Ort zog.« Nur wenige Minuten später war auch schon ein Großaufgebot von Feuerwehren vor Ort und die Kameraden begannen unverzüglich mit den Löscharbeiten. Doch nur Minuten später stand fest: Kein einziges Fahrzeug der gesamten Flotte war mehr zu retten gewesen, alle brannten komplett ab.

 

Firmenchef Andreas Ittmann sagte an diesem Tag verzweifelt: »Wäre ich vor Ort gewesen, hätte ich möglicherweise das erste brennende Quad aus der Scheune ziehen können und der Schaden wäre nicht ganz so immens.« Nun mag man denken, die Versicherung wird das schon regeln und neue Quads zu kaufen sollte eigentlich auch keine Herausforderung darstellen. Doch mitnichten: »Wir hatten vor geraumer Zeit schon einmal einen Sturmschaden, dessen Regulierung sich sehr lange hingezogen hat. Das ist also keine Sache von Tagen«, sagt Anja Ittmann. Und erschwerend kommt hinzu: »Selbst wenn das Geld sofort da wäre, brauchen wir für unsere Touren ganz spezielle, halbautomatische Sportquads, die von Suzuki leider nicht mehr produziert werden. Diese Maschinen waren perfekt für unser Gelände geeignet. Jetzt müssen wir erst einmal auf die Suche nach ähnlichen Maschinen gehen. Schwierig ist auch, dass kaum ein Händler mal eben 10 bis 12 identische Maschinen sofort verfügbar hat.«

 

Doch Aufgeben ist für die Ittmanns keine Option, denn dank einer Idee von Anja gibt es Hoffnung für den Fortbestand des Quadcenters: »Ich bin im Internet auf die Seite www.gofundme.com aufmerksam geworden und dachte ›warum nicht‹?« Über dieses Portal können Geldspenden gesammelt werden. Anja schrieb die Tragödie nieder und promt gingen die ersten Spenden ein: »Dass die Aktion so gut anläuft, hätte ich nicht erwartet. Neben den Geldspenden hat sich sogar ein Unternehmen bereit erklärt, die abgebrannten Quad-Wracks kostenlos für uns zu entsorgen. Allein in den ersten sechs Tagen kamen über gofundme.com über 8.000 Euro zusammen.« Insgesamt dürfte der Schaden zwar weit über 100.000 Euro liegen, doch immerhin kann man nun den Aufbau einer neuen Flotte planen. »Wir sind zuversichtlich, dass es vielleicht noch in diesem Jahr weitergeht.«, so Anja Ittmann. Zu wünschen wäre es den »Erlebnismachern« vom Quadcenter in Klein Partwitz. Immerhin mussten weit über 80 gebuchte Events bereits abgesagt werden. Wenn auch Sie helfen möchten: Die Spendenaktion ist unter www.gofundme.com/f/brandschaden-im-quadcenter-klein-partwitz zu finden.


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