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Sandro Paufler

Bischofswerda möchte sich für die kommenden Jahre regionalligatauglich aufstellen

Bischofswerda. Der Bischofswerdaer FV hat die Meisterschaft in der Oberliga gewonnen, wird jedoch nicht in die Regionalliga aufsteigen. Im Interview erklärt Präsident Andreas Bascha die Entscheidung des Vereins und wie sich der Verein künftig regionalligatauglich aufstellen möchte.  
Vereinspräsident Andreas Bascha stand dem WochenKurier Rede und Antwort.

Vereinspräsident Andreas Bascha stand dem WochenKurier Rede und Antwort.

Bild: Sandro Paufler

Andreas, was für eine emotionale Achterbahnfahrt: Die erste Männermannschaft sichert sich in letzter Minute die Meisterschaft in der Oberliga. Fans und Anhänger feiern begeistert den Aufstieg in die Regionalliga. Doch nur wenige Tage später steht fest, dass ihr das Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen werdet. Wie schwer fiel euch diese Entscheidung?

Andreas Bascha: Die Entscheidung fiel natürlich sehr schwer und eine gewisse Enttäuschung spielt da auch mit. Aber in Abstimmung mit allen Verantwortlichen und selbstverständlich den Akteuren, nämlich der ersten Mannschaft, war sie für den Verein die Richtige. Letztendlich möchte ich mich aber bei allen Beteiligten für die sachliche Diskussion und das Verständnis bedanken. Wir haben vereinsübergreifend eine tolle Saison erlebt und das gilt es auch einmal zu würdigen. Danke gilt hier auch allen Unterstützern des BFV08!

 

 

Die Vereinsführung sprach von wirtschaftlichen und infrastrukturellen Herausforderungen. An welchen konkreten Dingen ist der Aufstieg in die Regionalliga gescheitert?

Hier gibt es eine Gemengelage aus verschiedenen Themen. Ausschlaggebend war letztendlich die Situation um die Stadien. Der Wesenitzsportpark wäre mit Auflagen regionalligatauglich. Hier haben wir aber die Situation, dass die Umkleidekabinen in der neuen, sanierten Turnhalle sind. Diese wird natürlich auch intensiv durch den Vereins- und Schulsport genutzt. Spieltage mittwochs und freitags sind dadurch für uns aber nicht uneingeschränkt möglich abzusichern, da an diesen Tagen eben genau diese Räume belegt sind. Im Rahmen der Zulassung ist aber eine uneingeschränkte Stadionverfügbarkeit zuzusichern.

 

"Eine vorzeitige Entscheidung hätte mit Sicherheit die Spannung aus der gesamten Meisterschaft genommen."

 

 

Ihr habt frühzeitig die Unterlagen für die Regionalliga eingereicht, doch die Entscheidung, nicht aufzusteigen, wurde vier Tage nach der Meisterschaft bekanntgegeben. Warum erfolgte diese Mitteilung so spät, obwohl ihr schon frühzeitig wusstet, dass die wirtschaftlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen für die Regionalliga nicht erfüllt werden können?

Auch wir haben natürlich parallel an verschiedenen Punkten gearbeitet und auch unsere wirtschaftliche Situation in den letzten Jahren und Monaten weiter verbessert. Wichtig war es für uns als Vereinsführung erstmal, dass die erste Mannschaft unbeschwert den Ligaspielbetrieb beenden konnte, was mit dem Sieg in der Meisterschaft auch gelungen ist. Eine vorzeitige Entscheidung hätte mit Sicherheit die Spannung aus der gesamten Meisterschaft genommen. Andererseits war es uns wichtig, alle Verantwortlichen mit in den Entscheidungsprozess einzubeziehen.

 

 

Was muss sich im Umfeld des Vereins konkret verändern beziehungsweise entwickeln, damit die erste Männermannschaft von Bischofswerda eines Tages in der Regionalliga spielen kann?

Einige Punkte ergeben sich aus den vorab dargestellten Themen. Ansonsten ist in beiden Stadien - Kampfbahn und Wesenitzsportpark - der Anforderungskatalog des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) für die Regionalligatauglichkeit umzusetzen. Hier spielen unter anderem Themen wie Flutlicht in ausreichender Stärke oder Sicherheitsbereiche eine Rolle.

 

"Die Grundlage schaffen, ein Stadion für die Regionalliga zu ertüchtigen."

 

 

Wie sieht jetzt der Plan für die Zukunft aus, welche Ziele hat sich der Verein gesetzt?

Durch den nicht wahrgenommenen Aufstieg ist uns interessanterweise auch eine große Welle an Verständnis und Zuspruch zu Teil geworden, da die meisten, die mit den Themen vertraut sind, diese Entscheidung nachvollziehen können. In diesem Kontext wird es zeitnah eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Stadt, dem Verein, fachlich kompetenten Planern und Sponsoren geben, die dann die Grundalge schaffen, zumindest ein Stadion für die Regionalliga zu ertüchtigen.

 

 

Mal angenommen, Bischofswerda wird in der kommenden Oberliga-Saison erneut Meister. Werdet ihr ein zweites Mal auf den Aufstieg verzichten?

Das ist natürlich eine hypothetische Frage. Ich gehe aber davon aus und so ist es auch vereinsintern kommuniziert, dass wir die Voraussetzungen für die Regionalligatauglichkeit schaffen werden.


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