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Schöns WM-Ausweis als Highlight

Dresden. Das Interview der Woche mit Fußball-Museums-Chef Jens Genschmar.

Jens Genschmar

Jens Genschmar

Bild: Privat

Genau vor 50 Jahren fand das WM-Finale in Deutschland statt, welches die BRD gegen Holland gewann. Jens Genschmar, Chef des Dresdner Fußball-Museums, präsentierte aus diesem Anlass den WM-Ausweis von Trainer Helmut Schön. Wie kamen Sie zu dem?

Ich habe auch die von 1966 und 1970 von seinem Sohn bekommen. Das war 2009, als auf meine Stadtrats-Initiative hin eine Helmut-Schön-Allee eingeweiht wurde. Dieses Dokument ist eines der wertvollsten von Tausenden Exponaten in meiner Sammlung – ein Unikat vom Weltmeister-Trainer, der ein Dresdner ist. Mehr geht nicht.

 

Was kam in letzter Zeit zu Ihrer Sammlung dazu?

Ein älterer Herr aus dem Vogtland hat mir etliche Dynamo-Trikots geschenkt. Der Auslöser zu seiner Sammel-Leidenschaft war übrigens das Bayern-Spiel in Dresden 1973. Er ist damals jedem West-Bus auf der Autobahn hinterhergefahren in der Hoffnung, dass in dem die Münchner Mannschaft sitzt. Getroffen hat er dann an einer Tankstelle nur den Bayern-Präsidenten, den er zum Hotel gelotst hat und was der Beginn einer Freundschaft war. Neu in meiner Sammlung ist ein Trikot von Rapid Wien, das in dem denkwürdigen 5:0 gegen uns 1985 getragen wurde.

 

Was hätten Sie noch gern?

Ich suche immer weiter nach Original-Trikots von den Dresdner Europapokal-Gegnern. Mir fehlt zum Beispiel noch eines von Juventus. Oder ein Programmheft vom Länderspiel Deutschland gegen Österreich 1921 auf der Bärnsdorfer Straße, der heutigen Heimstätte der Monarchs. Das hat übrigens Helmut Schön in seiner Biographie erwähnt, weil es das erste Spiel war, zu dem ihn sein großer Bruder mitgenommen hat.

 

Welche Projekte haben Sie im Kopf?

Ich stehe im Austausch mit der Tochter von Rudolf Harbig, die mir vielleicht dessen Nachlass überlassen will, damit ich ihn zum Beispiel in einer Wechsel-Vitrine im Stadion der Öffentlichkeit zugänglich machen kann. Im Stadtrat setze ich mich weiter für den Sport ein. Das Heinz-Steyer-Stadion ist eine Riesensache, aber jetzt müssen wir uns an eine neue Mehrzweckhalle machen.


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