ts/ck

Drei auf einen Streich etwas Besonderes

Dresden. Das Interview der Woche mit Champion-Jockey Eduardo Pedroza.
Eduardo Pedroza

Eduardo Pedroza

Bild: Schmidt

Eduardo Pedroza ist mit 1.680 Siegen einer der erfolgreichsten Jockeys hierzulande und ein absoluter Publikumsliebling in Seidnitz. Beim vorigen Renntag gelangen dem Panama-Mann dort drei Treffer auf einen Streich. Ist so etwas immer noch etwas Besonderes nach fast 30 Jahren im Rennsattel?

Natürlich, jeder Sieg ist schön und wenn es drei an einem Tag sind – umso besser. Zuletzt gelang mir das vor mehr als zwei Jahren in Dortmund, es wurde also wieder mal Zeit.

 

Alle Pferde waren favorisiert in den jeweiligen Rennen, man konnte die Erfolge also tatsächlich einplanen…

Es ist wie im Fußball: Auch ein Elfmeter muss erst einmal verwandelt werden. Gerade in unserem Sport kommt vieles auf den Rennverlauf an. Springt das Pferd gut ab? Gibt es unterwegs Gerangel? Hat man im entscheidenden Moment in der Zielgeraden freie Bahn? Diesmal hat alles gut gepasst.

 

Wird man vor allem die jungen Pferde in größeren Rennen wiedersehen?

Das ist der Plan. Der zweijährige Parini hat vielversprechend debütiert und wird in einem 52.000-Euro-Rennen am Tag der Deutschen Einheit in Hoppegarten starten. Santa Sofia ist der letzte Nachkomme der guten Mutterstute Sahel und soll im Gestüt Fährhof in ihre Fußstapfen in die Zucht treten. Dafür muss sie mindestens in einem Listenrennen eine Platzierung unter den ersten drei schaffen. So leicht und locker, wie sie in Dresden zum Sieg spaziert ist, sollte das klappen.

 

Sie waren von 2007 bis 2010 deutscher Jockey-Champion, haben 2019 das Derby gewonnen. Welche Ziele haben Sie noch?

Ich bin jetzt 50, die jungen Kerle sollen sich die Hörner abstoßen und um jeden Punkt kämpfen. Ich suche mir die Ritte gezielt aus – Klasse statt Masse ist das Motto. Solange das Rennreiten noch Spaß macht, bin ich dabei. Im Fußball heißt es immer: Von Spiel zu Spiel schauen. Ich schaue von Renntag zu Renntag. Oder manchmal auch weiter: Beim Buß- und Bettag am 20. November in Dresden bin ich auf jeden Fall dabei, dieses Highlight zum Saisonabschluss lasse ich mir nicht nehmen.

 

Vor sieben Jahren drohte nach einer Hüft-Operation das Karriere-Aus…

Das hatte ich vorher auch gedacht, aber der operierende Arzt war gut drauf und hat gesagt: Mit der Hüfte, die ich dir verpasse, bist du besser als vorher. Er hatte recht, ich bin fit und fühle mich so gut wie nie.


Meistgelesen